Therapsida waren vierbeinige Reptilien, die an Land lebten und weltweit verbreitet waren. Das Größenspektrum reichte von nagetier- und hundeartigen Formen bis hin zu solchen von der Größe eines Flusspferds. Unter den Therapsida gab es sowohl spezialisierte Pflanzenfresser als auch Fleischfresser und Allesfresser. Therapsida erschienen im Perm und erreichten ihre größte Formenfülle im frühen Mesozoikum vor etwa 250 bis 190 Millionen Jahren. Mit Ausnahme des Zweiges, der zu den Säugetieren führte, starben sie im Jura aus.
Die meisten Therapsiden zeigten bereits Merkmale, die typisch für Säugetiere sind; z. B. hatten sie sowohl ausgeprägte Schneidezähne als auch Eck- und Backenzähne, also ein heterodontes Gebiss (griechisch heteros: verschieden; odous, Genitiv odontos: Zahn), und die Backenzähne wiesen mehrere Höcker auf. Mit diesem Gebiss konnten Therapsiden ihre Nahrung gründlich zerkleinern, so dass sie vom Organismus effektiver in Energie umgesetzt wurde. Ihre
Beine streckten diese Tiere beim Laufen nicht seitlich vom Rumpf weg, sondern hielten sie ungefähr senkrecht unterhalb des Rumpfes. Eine bestimmte Gruppe von Therapsiden, die als Cynodontia bezeichnet werden, hatte neben dem für Reptilien typischen primären Kiefergelenk ein zweites solches Gelenk, das vermutlich ebenfalls funktionsfähig war und typisch für Säugetiere ist (sekundäres Kiefergelenk). 1998 wurde in Südafrika das erste vollständige Skelett eines 250 Millionen Jahre alten Gorgonopsiden gefunden; dieser raubtierähnliche Therapside war etwa drei Meter lang.
Bildquelle:.bertsgeschiedenissite
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